WiYou.de – Ausgabe 1/2023

Mit Optik oder dem Handwerk im Allgemeinen hatte Sandra nichts zu tun – bis sie sich mit 32 Jahren für eine Ausbildung zur Feinoptikerin entschied. Doch das fehlende Vorwissen war kein Problem, denn ihr Weg zeigt: Egal ob Hauptschulabschluss oder Abitur, mit versteckten Talenten kann man viel bewegen. Zum Beispiel ein paar Atome auf der Ober昀äche einer Glaslinse. Sandra mag es ordentlich. Das sieht jeder, der ihre Wohnung betritt. Die Spielsachen der zwei Kinder sind sauber in Kisten verstaut und die Bücher an der Wand klar nach Autoren sortiert. „Ich bemerke sogar, wenn die Teekanne zwei Zentimeter weiter rechts steht“, sagt sie mit einem Lächeln. Dabei hätte Sandra nie geahnt, dass sie mit ihrem Hang zu Ordnung und Struktur die perfekten Eigenschaften für einen handwerklichen Beruf mitbringt: zur Feinoptikerin bei ZEISS. Nachdem sich Sandra beru昀ich umorientierte, rieten ihr Freunde in Jena zu dem Job. Und auch wenn ihr Realschulabschluss knapp 15 Jahre her war und sie mit Mathematik oder dem Handwerk im Allgemeinen wenig Berührung hatte, begann sie das beru昀iche Abenteuer. Die faszinierende Welt der Optik Sandras Weg zeigt: Die Ausbildung zur Feinoptikerin hat viele Facetten, in die man im Laufe der Ausbildung hineinwachsen kann. Dabei gilt es nur, die Überschneidung mit den eigenen Talenten zu 昀nden. „Zwar sollte das Interesse und Verständnis für Technik schon vorhanden sein“, sagt Anja Simon, Ausbilderin Feinoptik bei ZEISS in Jena. „Aber hier kann sich jede und jeder individuell entwickeln – das ist uns wichtig.“ Feinoptik-Ausbildung: Ein Job für versteckte Talente Auszubildende der Feinoptik lernen in dreieinhalb Jahren die große Vielfalt optischer Gläser, Materialien und Formen mit verschiedenen Fertigungsverfahren und unter Berücksichtigung hoher Qualitätsanforderungen zu bearbeiten. Daraus entstehen dann Linsen, Prismen oder hochpräzise Spiegel. „Wir brauchen eine ruhige Hand, Geduld und Struktur. Nur so kann man die optischen Werkstücke im Genauigkeitsbereich von Nanometern bearbeiten“, erklärt Sandra. Und natürlich müssen optische Abhängigkeiten berechnet werden, um Hightech-Maschinen perfekt auf die Werkstücke einzustellen. „Diese Mischung aus Hightech und Handarbeit ist ein spannender Aspekt des Berufs“, sagt Simon. Im Bildungszentrum gut vernetzt Die Feinoptiker bei ZEISS in Jena absolvieren die ersten zwei Jahre der Ausbildung im Jenaer Bildungszentrum. „Hier sind die Feinoptik-Azubis aller Betriebe in einer Klasse, was gut für den Austausch untereinander ist“, sagt Sandra. Und auch in Corona-Zeiten konnte man sich schnell auf Distanzunterricht umstellen. „Mit dem iPad, das alle ZEISS Azubis bekommen, konnten wir jeden ausgefallenen Kurs digital nachholen.“ Neben den theoretischen Einheiten lernen die Azubis in praktischen Projekten die handwerkliche Umsetzung. Schleifen, Polieren, Programmieren – jeder im eigenen Tempo, die persönliche Entwicklung steht im Vordergrund. Für Sandra wurde aus ihrer Leidenschaft zu Ordnung und Struktur auch eine Leidenschaft für das Handwerk der Feinoptikerin. Die zahlreichen Facetten des Berufs bieten einen Einstieg für viele Jugendliche. Vielleicht passen auch Deine Talente dazu? Finde es heraus! Anzeige

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